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Geschäftszahlen
2020
28.08.2020

Erstes Halbjahr 2020: DZ BANK Gruppe erzielt Ergebnis vor Steuern von 557 Millionen Euro

  • Starkes zweites Quartal mit positiver Ergebnisentwicklung
  • Aufstellung als breit diversifizierte Allfinanzgruppe bestätigt sich in Zeiten von COVID-19
  • Gute operative Entwicklung in nahezu allen Segmenten, insbesondere in der Verbund- und Geschäftsbank
  • Erfolgreiche Emission von Tier 2-Anleihen im Volumen von 1,2 Milliarden Euro stärkt Eigenkapitalbasis
  • Sehr stabile Kapitalsituation – harte Kernkapitalquote bei 14,0 Prozent

Die DZ BANK Gruppe hat im ersten Halbjahr 2020 ein Ergebnis vor Steuern von 557 Millionen Euro erzielt (1. Halbjahr 2019: 1,46 Milliarden Euro) und damit die bisherigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie gut bewältigt.

Eine erfreuliche operative Geschäftsentwicklung der meisten Gesellschaften und insbesondere ein deutlicher Ergebnisanstieg bei der Verbund- und Geschäftsbank trugen wesentlich zum positiven Gesamtergebnis bei. Das Kundengeschäft konnte in den meisten Einheiten signifikant ausgebaut werden. Dank anhaltend hoher Fondsnachfrage blieb der Absatz bei der Union Investment stabil. Die R+V Versicherung konnte einen Beitragszuwachs in allen Segmenten verbuchen.

Bewertungseffekte, insbesondere im Staatsanleihenportfolio der DZ HYP sowie im Kapitalanlageergebnis der R+V Versicherung, haben vor allem im ersten Quartal das Ergebnis belastet. Die Erholung der Kapitalmärkte im zweiten Quartal hat diese negativen Effekte wieder deutlich abgeschwächt. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie erforderten eine erhöhte Risikovorsorge, vor allem im maritimen Portfolio der DVB Bank. Insgesamt bewegt sich die Risikosituation in einem erwarteten Rahmen.

„Das in einer außergewöhnlichen Situation erreichte positive Ergebnis bestärkt uns einmal mehr in unserer strategischen Ausrichtung. Unsere Aufstellung als breit diversifizierte Allfinanzgruppe hat sich dabei erneut als stabilisierend erwiesen und zu der Ergebniswende im zweiten Quartal substanziell beigetragen“, sagt Dr. Cornelius Riese, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK. „Mit dem Vertrauen unserer Kunden konnten wir den eingeschlagenen Wachstumskurs auch im zurückliegenden Halbjahr erfolgreich fortführen und in vielen Geschäftsbereichen Marktanteile gewinnen. Vor allem die Verbund- und Geschäftsbank war als Kreditgeber von Unternehmen, als Intermediär bei Kapitalmarktfinanzierungen sowie als marktführender Anbieter im Zahlungsverkehr besonders gefragt. Wir freuen uns über diese Teamleistung in einem denkbar herausfordernden Umfeld“, ergänzt Uwe Fröhlich, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK.

Die Kapitalausstattung der DZ BANK Gruppe bleibt dank eines stringenten Managements der Risikoaktiva sehr stabil. Die harte Kernkapitalquote der DZ BANK Gruppe lag zum 30.06.2020 bei 14,0 Prozent (31.12.2019: 14,4 Prozent), die Leverage Ratio belief sich auf 4,6 Prozent. Mit der im Juli 2020 erfolgreich abgeschlossenen Platzierung einer Tier 2-Anleihe im Volumen von 1,2 Milliarden Euro hat die DZ BANK ihre Hybridkapital-Basis weiter gestärkt. Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Jahresende 2019 infolge der Ausweitung des Geschäftsvolumens von 559 Milliarden Euro auf 604 Milliarden Euro.

Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen

Der Zinsüberschuss innerhalb der DZ BANK Gruppe stieg im ersten Halbjahr 2020 um 13 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2019: 1,33 Milliarden Euro). Der Anstieg geht im Wesentlichen auf das Geld- und Kapitalmarktgeschäft bei der Verbund- und Geschäftsbank sowie ein erfolgreiches Kundengeschäft bei der DZ HYP zurück. Zudem entfielen negative Sondereffekte aus dem Vorjahr bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Der Provisionsüberschuss in Höhe von 1,05 Milliarden Euro lag nochmals über dem bereits hohen Niveau des ersten Halbjahres 2019 (958 Millionen Euro) und ist insbesondere auf den guten Geschäftsverlauf bei der Union Investment sowie der Verbund- und Geschäftsbank zurückzuführen.

Das Handelsergebnis belief sich auf 539 Millionen Euro. Unter anderem die deutlich höheren Erträge aus dem Kundengeschäft der Verbund- und Geschäftsbank trugen zu dem starken Anstieg gegenüber dem Vorjahr (141 Millionen Euro) bei.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen fiel gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 130 Millionen Euro auf minus 15 Millionen Euro. Der Rückgang ist in erster Linie auf den Wegfall positiver Einmaleffekte aus dem Vorjahr zurückzuführen.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten von minus 247 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 126 Millionen Euro) resultiert primär aus Bewertungseffekten im Staatsanleihenportfolio der DZ HYP.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft beläuft sich auf 124 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 761 Millionen Euro). Maßgeblich hierfür war ein negatives Kapitalanlageergebnis der R+V Versicherung aufgrund ungünstiger Aktienmarkt- und Spreadentwicklungen in Folge der COVID-19-Pandemie.

Die Risikovorsorge lag bei 522 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 105 Millionen Euro). Neben erhöhtem Vorsorgebedarf bei der DVB Bank umfasste sie auch eine IFRS 9-bezogene Aktualisierung der makroökonomischen Prognosen aufgrund der COVID-19-Pandemie in Höhe von 165 Millionen Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen waren dank geringerer Sachaufwendungen im Rahmen eines stringenten Kostenmanagements mit 2,02 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig (1. Halbjahr 2019: 2,05 Milliarden Euro).  

Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 557 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis lag bei 372 Millionen Euro.

Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 65,1 Prozent.


Ergebnisse der DZ BANK Gruppe im Einzelnen

Die DZ BANK AG – Verbund- und Geschäftsbank (VuGB) erzielte im ersten Halbjahr 2020 ein Ergebnis vor Steuern von 285 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 97 Millionen Euro). Der deutliche Anstieg resultierte auch aus einer erhöhten Kundennachfrage im Kapitalmarkt- und Firmenkundengeschäft sowie im Zahlungsverkehr. Im Kreditgeschäft steigerte die VuGB das Bestandsvolumen um 9 Prozent auf 63,7 Milliarden Euro (31.12.2019: 58,5 Milliarden Euro). Das zugesagte Kreditvolumen im darin enthaltenen Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Genossenschaftsbanken stieg von 14,4 Milliarden Euro zum 31.12.2019 auf 14,8 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2020 an. Im Kapitalmarktgeschäft mit institutionellen Kunden und Firmenkunden konnte die Verbund- und Geschäftsbank ihre starke Marktposition bei der Begleitung von Anleiheemissionen weiter ausbauen. Vor allem das Segment nachhaltiger Anleihen entwickelte sich positiv. Darüber hinaus waren Zins- und Währungsabsicherungen gefragt. Im Transaction Banking baute die VuGB ihre Position als eine der führenden Verwahrstellen weiter aus und rangiert mit 254 Milliarden Euro aktuell auf Platz 4 in Deutschland. Im Zahlungsverkehr konnte die Anzahl der abgewickelten Transaktionen auf 4,0 Milliarden (1. Halbjahr 2019: 3,5 Milliarden) deutlich gesteigert werden, wobei der Anstieg insbesondere aus dem Marktwachstum im kontaktlosen Bezahlen resultierte.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) verbuchte einen Rückgang im Ergebnis vor Steuern auf 75 Millionen Euro. Der Rückgang gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 (149 Millionen Euro) ist primär zurückzuführen auf den Wegfall positiver Einmaleffekte durch den Verkauf der tschechischen Gesellschaft ČMSS im Vorjahr sowie auf einen negativen Ergebnisbeitrag der slowakischen Bausparkasse PSS. Im operativen Geschäft konnte die BSH ihre starke Position weiter ausbauen. Das Bausparneugeschäft belief sich bei leicht steigendem Marktanteil auf 11,9 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2019: 15,6 Milliarden Euro). In der Baufinanzierung stieg das realisierte Neugeschäft um 1,5 Milliarden Euro auf 9,4 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2019: 7,9 Milliarden Euro).

Die R+V Versicherung verzeichnete ein Ergebnis vor Steuern von 102 Millionen Euro (1.Halbjahr 2019: 711 Millionen Euro). Das – im Vorjahr noch überzeichnet positive – Kapitalanlageergebnis belastete das Ergebnis des ersten Halbjahres 2020 infolge der COVID-19 bedingten Turbulenzen an den Finanzmärkten deutlich. Die operative Entwicklung verlief jedoch erfreulich. Ein lebhaftes Kundengeschäft führte zu einem Beitragszuwachs in allen Segmenten. Die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft beliefen sich auf insgesamt 9,2 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2019: 8,3 Milliarden Euro).

Die Union Investment erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 264 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 384 Millionen Euro). Der Ergebnisrückgang ist insbesondere auf den Wegfall des positiven Sondereffektes aus dem Verkauf der polnischen Tochter im Vorjahr zurückzuführen. Trotz zwischenzeitlicher Verwerfungen am Kapitalmarkt konnte dank anhaltender Fondsnachfrage vor allem im Privatkundengeschäft ein stabiler Absatz auf weiterhin hohem Niveau verbucht werden. Der Nettoabsatz betrug bei den Privatkunden 3,7 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2019: 4,1 Milliarden Euro). Im Geschäft mit institutionellen Kunden verzeichnete die Union Investment einen Nettoabsatz von 0,6 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2019: 4,9 Milliarden Euro). Die Assets under Management lagen bei 360 Milliarden Euro (31.12.2019: 368 Milliarden Euro).

Die DZ HYP weist für das erste Halbjahr 2020 ein Ergebnis vor Steuern von 106 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 268 Millionen Euro) aus. Ursächlich für den Rückgang waren primär die negativen Bewertungseffekte im Staatsanleihenportfolio. Das operative Geschäft verlief zufriedenstellend. Das Neugeschäftsvolumen lag mit 3,9 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2019: 5,1 Milliarden Euro) vor dem Hintergrund des herausfordernden Umfeldes auf einem ordentlichen Niveau.

Die TeamBank erreichte ein zufriedenstellendes Ergebnis vor Steuern von 49 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 63 Millionen Euro). Das Kredit-Bestandsvolumen blieb mit 8,9 Milliarden Euro stabil. Die Zahl der Kunden stieg auf 963.000 (31.12.2019: 944.000). Die Zuführung zur Risikovorsorge stieg aufgrund zunehmender Nachfrage von Ratenplanänderungen und erhöhter Inanspruchnahme der Restkreditversicherung auf 71 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019:
54 Millionen Euro).

Das Ergebnis vor Steuern der DZ PRIVATBANK verbesserte sich deutlich auf 27 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 13 Millionen Euro). Die Bank verzeichnete dabei sowohl im Private Banking als auch im Fondsdienstleistungsgeschäft eine erfreuliche operative Entwicklung. Das verwaltete Fondsvolumen im Depotbankgeschäft stieg im ersten Halbjahr von 120 Milliarden Euro auf
122 Milliarden Euro. Das Geschäft mit den vermögenden Privatkunden zeigte sich trotz zwischenzeitlicher Belastungen im ersten Quartal stabil, die Assets under Management betrugen zum Ende des ersten Halbjahres 18,6 Milliarden Euro (31.12.2019: 18,8 Milliarden Euro).

Die VR Smart Finanz verbuchte im ersten Halbjahr 2020 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von minus 24 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 1 Million Euro). Maßgeblich für den Rückgang waren die fehlenden Einnahmen aufgrund der strategiekonformen Veräußerung von Nichtkerngeschäft sowie einer erhöhten Risikovorsorge im Zuge von COVID-19. Das Neugeschäft verlief dagegen erfreulich und stieg gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 738 Millionen Euro (1. Halbjahr 2019: 647 Millionen Euro). Mit dem „VR Smart flexibel Förderkredit“, einem digital abschließbaren Kredit im Rahmen des staatlich aufgelegten Sofortprogramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), stieß die VR Smart Finanz auf rege Nachfrage. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung der digital gestützten Finanzierung für gewerbliche Kunden.

Die DVB Bank verzeichnet ein Ergebnis vor Steuern von minus 228 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020 (1. Halbjahr 2019: minus 67 Millionen Euro), insbesondere beeinflusst durch eine erhöhte Risikovorsorge im Zuge des Konjunktureinbruchs durch die COVID-19-Pandemie sowie negativer IFRS-bedingter Bewertungseffekte. Nach erfolgreichen Transaktionen im letzten Jahr – wie beispielsweise die Veräußerung der Flugzeugfinanzierungssparte – setzt die Bank im laufenden Geschäftsjahr den eingeschlagenen Kurs einer schrittweisen Rückführung der Geschäftsaktivitäten in der Schiffsfinanzierung fort. So ist das Kreditvolumen im ersten Halbjahr auf 5,7 Milliarden Euro (31.12.2019: 7,4 Milliarden Euro) gesunken.


Ausblick

Die deutsche Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten – auch dank eines entschlossenen Gegensteuerns der Bundesregierung – als widerstandsfähig erwiesen. Einige Frühindikatoren signalisieren bereits den Beginn einer Erholung. Nichtsdestotrotz wird das Jahr 2020 insgesamt geprägt sein durch die schwerste Rezession der vergangenen 75 Jahre. Weitere Belastungen dürften noch bevorstehen.

„Wir stellen uns den vor uns liegenden Aufgaben in einer sehr guten Konstitution. Im operativen Geschäft nehmen wir eine anhaltend große Nachfrage wahr. Eine steigende Zahl von Unternehmensinsolvenzen sowie eine Rückkehr der Volatilität an den Märkten könnten das Ergebnis jedoch erneut belasten. Vor diesem Hintergrund gehen wir für das 2. Halbjahr von einem weiteren Ergebnisanstieg aus, ein Milliarden-Ergebnis wird jedoch im Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich nicht erreichbar sein“, sagt Cornelius Riese. „Mit unserem Wachstums- und Effizienzprogramm Verbund First 4.0 sehen wir uns strategisch gut aufgestellt, um weiterhin nachhaltig und profitabel zu wachsen“, ergänzt Uwe Fröhlich. „Im Firmenkundengeschäft wollen wir in enger Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken weitere Marktanteile gewinnen. Außerdem werden wir unsere starke Position im Kapitalmarktgeschäft – insbesondere im Anleihenemissionsgeschäft – sowie im Zahlungsverkehr weiter ausbauen und gleichzeitig neue Geschäftschancen nutzen, die sich im Bereich der nachhaltigen Finanzdienstleistungen ergeben.“

Halbjahresergebnis der DZ BANK Gruppe per 30.06.2020 nach IFRS

in Mio. Euro 01.01.-30.06.2020 01.01.-30.06.2019 Veränderung in %
Zinsüberschuss 1.505 1.332 +13,0%
Provisionsüberschuss 1.052 958 +9,8%
Handelsergebnis 539 141 >100%
Ergebnis aus Finanzanlagen -15 130 >100%
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten -247 126 >100%
Ergebnis aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 7 15 -53,3%
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft 124 761 -83,7%
Risikovorsorge -522 -105 >100%
Verwaltungsaufwendungen -2.016 -2.046 -1,5%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 130 152 -14,5%
Konzernergebnis vor Steuern 557 1.464 -62,0 %
Ertragsteuern -185 -430 -57,0%
Konzernergebnis 372 1.034 -64,0%
Aufwand-Ertrags-Relation (in %) 65,1 56,6 +8,5 %-Punkte

Der vollständige Halbjahresbericht steht Ihnen auf der DZ BANK Website unter www.halbjahresfinanzbericht.dzbank.de zur Verfügung.

Silvia Conesa

Silvia Conesa

Abteilungsleiterin Kommunikation
Irina Gaisdörfer