Vorläufige Geschäftszahlen 2017
- Gutes Ergebnis dank erfolgreicher operativer Entwicklung in den meisten Konzerngesellschaften
- Integrationsarbeiten im Zuge der Fusion vorzeitig abgeschlossen
- Harte Kernkapitalquote unter voller Berücksichtigung der CRR auf 13,9 Prozent gesteigert
- Wolfgang Kirsch: "Wir haben ein herausforderndes Jahr erfolgreich abgeschlossen und die Stabilität und Ertragskraft unserer Allfinanzgruppe unter Beweis gestellt. Unser Kundengeschäft haben wir weiter ausgebaut."
Die DZ BANK Gruppe setzte im Geschäftsjahr 2017 ihre gute operative Entwicklung fort und erreichte ein Ergebnis vor Steuern von 1,81 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,2 Milliarden Euro). Das Resultat wurde getragen von einem starken Kundengeschäft und sehr guten Ergebnissen in den meisten Konzerngesellschaften. Dabei ist im Jahresabschluss eine deutlich erhöhte Risikovorsorge für das maritime Portfolio der DVB Bank verarbeitet. Dennoch hat die DZ BANK Gruppe ein Konzernergebnis innerhalb der angestrebten nachhaltigen Ergebnisspanne von 1,5 bis zwei Milliarden Euro vor Steuern erwirtschaftet.
„Das erreichte Ergebnis ist Ausdruck der Stabilität und Ertragskraft unserer breit aufgestellten Allfinanzgruppe. Besonders erfreulich ist, dass wir unser Kundengeschäft trotz eines in vielen Feldern intensiven Wettbewerbs weiter ausbauen konnten. Parallel dazu haben wir die Integrationsarbeiten im Zuge unserer Fusion im Dezember 2017 und damit früher als geplant zu Ende geführt. Wir haben damit ein herausforderndes Jahr insgesamt erfolgreich abgeschlossen“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK AG.
Die Kapitalsituation der DZ BANK Gruppe ist unverändert solide. Die harte Kernkapitalquote unter Vollanwendung der Kapitalrichtlinie CRR stieg gegenüber dem Wert zum Ende des ersten Halbjahres um 0,9 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent an. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert (14,5 Prozent) ist primär bedingt durch eine veränderte aufsichtsrechtliche Behandlung der Versicherungsbeteiligung in der Kapitalrechnung. Die Leverage Ratio erreichte zum Jahresende 2017 4,4 Prozent (31.12.2016: 4,1 Prozent). Die Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s haben die Einstufung der genossenschaftlichen FinanzGruppe auf AA- (S&P) bzw. der DZ BANK Gruppe auf Aa3 (Moody’s) bestätigt. Die DZ BANK Gruppe gehört damit zu den am besten bewerteten Bankengruppen in Europa.
Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen
In der Betrachtung der Geschäftszahlen ist zu berücksichtigen, dass der Jahresabschluss erstmals die Entwicklung der fusionierten Bank für ein gesamtes Jahr vollständig abbildet. Das Zahlenwerk ist insofern nur eingeschränkt mit den Vorjahreswerten vergleichbar.
Der Zinsüberschuss erreichte 2,94 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,66 Milliarden Euro) und wurde insbesondere getragen von einem stabilen Kundengeschäft sowie Fusionseffekten.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lag bei 786 Millionen Euro (Vorjahr: 569 Millionen Euro) und spiegelt im Wesentlichen die Zuführung zur Risikovorsorge für das maritime Portfolio der DVB Bank wider. In den anderen Segmenten bewegte sich die Risikovorsorge auf konstant niedrigem Niveau.
Der Provisionsüberschuss summierte sich auf 1,86 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,7 Milliarden Euro), wobei insbesondere Union Investment einen anhaltend erfreulichen Geschäftsverlauf verzeichnete. In der DZ BANK AG entwickelten sich die Provisionserträge auf gutem Niveau stabil.
Das Handelsergebnis erreichte 506 Millionen Euro (Vorjahr: 780 Millionen Euro). Einer guten operativen Entwicklung im Kapitalmarktgeschäft der DZ BANK AG standen hierbei negative Effekte aus der Bewertung von Eigenemissionen gegenüber.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen zeigte mit 10 Millionen Euro keine Auffälligkeiten, nachdem im Vorjahreswert von 127 Millionen Euro ein positiver Einmaleffekt aus dem Verkauf von Anteilen an VISA Europe enthalten war.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten addierte sich auf 289 Millionen Euro (Vorjahr: 51 Millionen Euro) und war maßgeblich geprägt durch positive Bewertungseffekte im Abbauportfolio der DG HYP.
Die Verwaltungsaufwendungen in der DZ BANK Gruppe beliefen sich auf 3,87 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,6 Milliarden Euro). Der Anstieg ist insbesondere auf den Einbezug des WGZ BANK Konzerns ab Mitte 2016 sowie auf ein umfangreiches Portfolio an Digitalisierungs-, IT- und Regulatorik-Projekten zurückzuführen.
Das Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK lag bei minus 91 Millionen Euro (Vorjahr: 256 Millionen Euro) und enthielt planmäßige Integrations- und Migrationsaufwendungen.
Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 59,0 Prozent (Vorjahr: 58,9 Prozent).
Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 1,81 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,2 Milliarden Euro).
Das Konzernergebnis lag bei 1,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,61 Milliarden Euro).
Ergebnisse der DZ BANK Gruppe
Die DZ BANK AG erreichte dank einer stabilen operativen Entwicklung erneut ein gutes Resultat und erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 752 Millionen Euro. Im Firmenkundengeschäft steigerte die Bank in einem durch intensiven Wettbewerb und hohen Margendruck geprägten Marktumfeld das Kreditvolumen um zwei Prozent auf 49,7 Milliarden Euro. Im gemeinsam mit den Genossenschaftsbanken betriebenen Kreditgeschäft wuchs das Volumen um acht Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Sowohl in der Gewinnung neuer Kunden als auch beim Ausbau des Geschäfts mit Bestandskunden wurden gute Fortschritte erzielt. Eine lebhafte Kundennachfrage verzeichnete die DZ BANK in der Begleitung mittelständischer Kunden ins Ausland, vor allem in asiatische Länder. Im institutionellen Kapitalmarktgeschäft konnte die DZ BANK ihren Marktanteil in vielen Geschäftsfeldern steigern. Das Geschäft mit Anleiheneuemissionen bewegte sich auf dem guten Vorjahresniveau, bei der Emission von Schuldscheindarlehen und Nachhaltigkeitsanleihen wurde das Volumen sogar erheblich ausgebaut. Im Geschäft mit Derivaten zur Zins- und Währungsabsicherung stieß das Produktangebot der Bank auf reges Kundeninteresse, ebenso wie in der Realisierung von Verbriefungstransaktionen. Im Kapitalmarktgeschäft mit Privatkunden steigerte die DZ BANK ihren Absatz von strukturierten Produkten deutlich auf 6,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,4 Milliarden Euro) und ist mit einem Marktanteil von 16,6 Prozent klarer Marktführer. Im Geschäftsfeld Transaction Banking behauptete die DZ BANK ihre starke Marktposition und erhöhte insbesondere das verwahrte Volumen im Depotbankgeschäft auf den neuen Rekordwert von 209 Milliarden Euro (Vorjahr: 184 Milliarden Euro)
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) erzielte nach einem durch Sondereffekte beeinflussten Vorjahresergebnis von 158 Millionen Euro im Jahr 2017 ein gutes Ergebnis vor Steuern von 334 Millionen Euro. Die operative Entwicklung verlief stabil. Während das Bausparneugeschäft mit einem Volumen von 28 Milliarden Euro (Vorjahr: 29,2 Milliarden Euro) leicht rückläufig war, legte das Neugeschäft in der Baufinanzierung um fünf Prozent auf 14,6 Milliarden Euro zu. Mit einem Marktanteil von 30,9 Prozent ist die BSH weiterhin unangefochtener Marktführer.
Die R+V Versicherung steigerte ihr Ergebnis vor Steuern um 16,7 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 795 Millionen Euro. Die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft erhöhten sich von 14,7 Milliarden Euro auf 15,2 Milliarden Euro, wobei die Beitragsentwicklung in allen Geschäftsfeldern positiv war. Das Kapitalanlageergebnis bewegte sich auf einem weiterhin sehr guten Niveau.
Das Ergebnis vor Steuern von Union Investment erreichte mit einem Anstieg auf 610 Millionen Euro (Vorjahr: 468 Millionen Euro) ebenfalls einen neuen Höchststand. Maßgeblich dafür waren insbesondere höhere volumenabhängige Erträge infolge eines Anstiegs der Assets under Management auf 323,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 292,3 Milliarden Euro) zum Jahresende. Angetrieben wurde dieser Zuwachs primär durch einen weiterhin hohen Nettoabsatz, wobei sich insbesondere im Privatkundensegment der Nettomittelzufluss weiter erhöhte.
Die DG HYP erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern von 504 Millionen Euro (Vorjahr: 237 Millionen Euro). Der Zuwachs resultiert in erster Linie aus positiven Bewertungseffekten aus Staatsanleihen im Abbauportfolio. Zugleich entwickelte sich auch das Kerngeschäft erfolgreich. So legte insbesondere das Neugeschäftsvolumen im Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Genossenschaftsbanken zu und erreichte 3,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,2 Milliarden Euro). Das Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung verlief mit einem Volumen von 6,4 Milliarden Euro weiter erfreulich, ermäßigte sich jedoch infolge eines unverändert konservativen Vorgehens (Vorjahr: 7,4 Milliarden Euro).
Die WL BANK, die erstmals für ein ganzes Jahr in die Finanzberichterstattung einbezogen wurde, kam auf ein Ergebnis vor Steuern von 133 Millionen Euro. Das Neugeschäft entwickelte sich in allen Kerngeschäftsfeldern weiterhin gut und sorgte für einen Anstieg des Gesamtbestands in der Immobilienfinanzierung auf 22 Milliarden Euro (Vorjahr: 20,1 Milliarden Euro).
Die TeamBank erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 148 Millionen Euro und übertraf damit das Vorjahresergebnis (143 Millionen Euro) leicht. In einem anspruchsvollen Wettbewerbsumfeld baute die TeamBank ihr easyCredit-Neugeschäft von 2,41 Milliarden Euro auf 2,95 Milliarden Euro aus. Die Kundenzahl konnte von 784.000 auf 833.000 gesteigert werden.
Die DZ PRIVATBANK verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern auf 20 Millionen Euro (Vorjahr: 3 Millionen Euro). Im Vorjahr hatten negative Sondereffekte das Ergebnis beeinflusst. Die operative Entwicklung der DZ PRIVATBANK verlief trotz sehr herausfordernder Marktbedingungen stabil. In der Vermögensverwaltung erhöhten sich die Assets under Management von 16,9 Milliarden Euro auf 17,3 Milliarden Euro. Im Custody-Geschäft stieg das betreute Fondsvolumen auf 108,8 Milliarden Euro an (Vorjahr: 100 Milliarden Euro).
Das Ergebnis der VR LEASING war geprägt durch Rückstellungen für die Transformation des Unternehmens und belief sich auf minus 17 Millionen Euro (Vorjahr: 7 Millionen Euro). Die operative Entwicklung verlief mit einer dynamischen Kundenachfrage, insbesondere im Online-Geschäft, ermutigend. Künftig wird sich die VR LEASING als digitaler Gewerbekundenfinanzierer auf Leasing, Mietkauf und Kredite für Gewerbekunden und Mittelständler fokussieren.
Die DVB Bank verzeichnete ein Ergebnis vor Steuern von minus 774 Millionen Euro (Vorjahr: minus 278 Millionen Euro). In diesem Ergebnis ist eine stark erhöhte Risikovorsorge für das maritime Portfolio infolge nochmals verschärfter Überkapazitäten im Markt verarbeitet. Das Neugeschäft wurde zurückgefahren. Nach der Umsetzung stabilisierender Maßnahmen werden derzeit alle strategischen Optionen für die DVB Bank geprüft.
Ausblick
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2018 sind insgesamt positiv. Die Volkswirte des DZ BANK Research gehen von einer weiteren Beschleunigung der Weltkonjunktur im laufenden Jahr aus. In Deutschland wird das Wirtschaftswachstum demnach erneut 2,2 Prozent erreichen. Zugleich bleibt die Weltwirtschaft anfällig für Rückschläge, beispielsweise durch geopolitische Risiken. Stabilisierend für die Konjunktur – und zugleich belastend für die Ertragsentwicklung von Banken – wirkt sich indes die unverändert expansive Geldpolitik aus.
„Für uns ist der Auftakt des Geschäftsjahres 2018 zufriedenstellend verlaufen. Wir sehen einen anhaltend hohen Zuspruch unserer Kunden. Unter Berücksichtigung des anspruchsvollen Markt- und Zinsumfeldes erscheint im Gesamtjahr ein Vorsteuerergebnis am unteren Ende der nachhaltigen Ergebnisspanne von 1,5 bis zwei Milliarden Euro realistisch“, sagt Wolfgang Kirsch. Neben dem operativen Geschäft machen die strukturellen Arbeiten wie die Fusion von DG HYP und WL BANK zur größten deutschen Pfandbriefbank DZ HYP gute Fortschritte.
Im Blick nach vorn verfolgt die DZ BANK Gruppe eine klare Wachstumsstrategie im Kerngeschäft. Wolfgang Kirsch: „Wir stärken insbesondere das Firmenkundengeschäft mit weiteren Investitionen in das Direkt- und Gemeinschaftskreditgeschäft. Zudem ergänzen wir unsere Leistungspalette mit digitalen Angeboten und erschließen neue Ertragsfelder.“ Hohe Priorität hat für die DZ BANK Gruppe auch eine Steigerung der Kosteneffizienz. Dazu werden weitere Prozesse digitalisiert und Abläufe verschlankt. Außerdem liegt nach dem Abschluss der Integration der Fokus noch stärker darauf, weitere Synergien zu heben. „Die DZ BANK Gruppe hat alle Voraussetzungen, weiter profitabel und zum Nutzen unserer Organisation zu wachsen. Daran arbeiten wir“, sagt Kirsch.
Vorläufige GuV DZ BANK Gruppe nach IFRS
in Mio. Euro | 2017 | 2016 |
---|---|---|
Zinsüberschuss | 2.941 | 2.660 |
Risikovorsorge im Kreditgeschäft | -786 | -569 |
Provisionsüberschuss | 1.864 | 1.698 |
Handelsergebnis | 506 | 780 |
Ergebnis aus Finanzanlagen | 10 | 127 |
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten | 289 | 51 |
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft | 907 | 760 |
Verwaltungsaufwendungen | -3.868 | -3.600 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | 38 | 34 |
Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK | -91 | 256 |
Konzernergebnis vor Steuern | 1.810 | 2.197 |
Ertragsteuern | -712 | -591 |
Konzernergebnis | 1.098 | 1.606 |
Cost Income Ratio [in %] | 59,0 | 58,9 |
Bilanzsumme [in Mrd. Euro] | 505,6 | 509,4 |