„Ich erlebe einen super Mannschaftsgeist“ – Stefan Beismann im Interview

Stefan, was hat dich daran gereizt, in den Genosektor zurückzukehren?
Da gab es für mich viele gute Gründe. Um nur einige zu nennen: Die DZ BANK hat ein sehr diversifiziertes Geschäftsmodell und die Themen hier im Haus – und speziell im Firmenkundengeschäft – sind sehr abwechslungsreich. Das habe ich in den ersten Monaten direkt wieder gemerkt. Zudem hilft mir die enorme Kompetenz der Bank und ihrer Mitarbeitenden, mich auch persönlich weiterzuentwickeln. Ich bekomme hier sehr viel Input für meine tägliche Arbeit.
Du bist nun seit fünf Monaten zurück. Welche Dinge haben dich nach deiner Rückkehr am meisten überrascht?
Die DZ BANK war immer eine sehr präsenzorientierte Bank. Technisch war bereits damals vieles möglich, aber die Flexibilität wurde im Arbeitsalltag noch nicht so sehr gelebt. Mit dem mobilen Arbeiten hat eine Kultur des Vertrauens gegenüber den Mitarbeitenden Einzug erhalten. Das begrüße ich sehr, auch wenn das besondere Herausforderungen für Führung mit sich bringt. Denn hybride Führung erfordert auch mehr Empathie. Aber wir kriegen das gut hin. In der Bank herrscht ein ausgeprägtes Miteinander. Sehr gut finde ich, dass der Vorstand mittlerweile bankweit das ‚Du‘ angeboten hat. Denn das ist ein ‚Du‘ auf Augenhöhe.
Beim Thema Diversität hat die Bank Fortschritte gemacht. Mein Eindruck ist, dass wir das sehr ernst nehmen. Das ist kein Lippenbekenntnis.
Auch beim Thema Diversität hat die Bank Fortschritte gemacht. Mein Eindruck ist, dass wir das sehr ernst nehmen. Das ist kein Lippenbekenntnis. Das zeigt sich in der Belegschaft, aber auch im Vorstandsteam. Aber am spürbarsten hat sich natürlich das Arbeitsumfeld verändert. Wenn man sich die umgebauten Etagen im Westend anschaut, merkt man: Wir sind hier weiter als andere Banken. Und das gilt im Übrigen auch für den Umgang mit Innovationen, Trends und neuen Technologien. Dass wir schon seit über einem Jahr DZ Chat nutzen können, kommt nicht von ungefähr. Das ist eine tolle Entwicklung.
Gibt es auch Dinge, bei denen du gedacht hast: Das geht vielleicht etwas zu weit oder das passt nicht zur Bank?
Ich finde all diese Veränderungen wichtig und richtig. Manche Dinge werden durch die neue Arbeitswelt aber natürlich auch komplexer. Zum Beispiel die Kommunikation: Wir begegnen uns nicht mehr jeden Tag auf den Fluren der Bank. Die einzelnen Teams müssen also lernen, wie man die gemeinsame Zeit gut zusammen nutzen kann und wie man daraus einen Mehrwert schafft. Vielen gelingt das schon sehr gut. Insgesamt ist mir aber aufgefallen, dass es auf manchen Etagen zum Teil etwas leer ist. Das ist schade, denn die Bank investiert sehr viel, um einen attraktiven Ort der Begegnung zu schaffen – in die Büros oder in die Kantine zum Beispiel. Und Begegnungen, auch ungeplante, sind wichtig für uns. Denn die Menschen machen letztendlich den Unterschied hier in der Bank.
Wo können wir darüber hinaus noch besser werden?
Zunächst ist mir positiv aufgefallen, dass viele Projekte im Haus strukturierter angegangen werden als früher. Auch das bereichsübergreifende Arbeiten gelingt uns besser. So hat Fit4growth wesentlich dazu beigetragen, Prozesse effizienter zu gestalten. Darauf sollten wir uns aber nicht ausruhen. Unsere Zusammenarbeit kann im täglichen Miteinander noch besser werden – sie ist ein wichtiges Kulturelement in der Bank. Am Ende des Tages müssen wir uns alle immer wieder fragen, wie wir gemeinsam dazu beitragen können, dass wir die Gesamtziele der Bank erreichen. Dazu zählt beispielsweise auch, näher an unsere Kunden heranzurücken.
Ich beobachte, dass die DZ BANK eine gestärkte Wahrnehmung im Markt hat und zuletzt einen beachtlichen Wachstumspfad eingeschlagen hat.
Wenn du einmal speziell auf das Firmenkundengeschäft der Bank blickst: Sind wir hier anders aufgestellt als 2018?
Im Firmenkundengeschäft ist sehr viel passiert. Nicht nur die Erträge haben sich in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt, auch inhaltlich hat die Bank aus meiner Sicht große Fortschritte gemacht. Nehmen wir beispielsweise das Thema Nachhaltigkeit: Heute ist das im Vertrieb – und im Übrigen in der gesamten Bank – fest verankert. Auch der Austausch zwischen den Regionen hat sich im Firmenkundengeschäft deutlich weiterentwickelt. Und nicht zuletzt beim so wichtigen Thema Digitalisierung ist das Dezernat entscheidend weitergekommen. Der Arbeitsalltag ist für die Kundenbetreuer und -betreuerinnen deutlich effizienter, auch, weil neue Prozesse und Tools geschaffen wurden wie der Arbeitsplatz Markt oder die digitale Kreditantragsstrecke. Das ist nicht nur eine Entlastung im Alltag, sondern hilft uns im Zusammenspiel mit den Genossenschaftsbanken und mit anderen Einheiten der Bank wie den Kreditbereichen. Schließlich wollen wir im Wettbewerb weiter Marktanteile gewinnen.
Wie nimmst du die Marktstellung der DZ BANK wahr?
Auch hier beobachte ich, dass die DZ BANK eine gestärkte Wahrnehmung im Markt hat und zuletzt einen beachtlichen Wachstumspfad eingeschlagen hat. Wir haben den Mut zu ambitionierten Zielen und setzen diese auch konsequenter durch. Unsere Kunden sind zudem sehr zufrieden mit uns. Wir haben gerade eine Befragung unter Direktkunden durchgeführt, in der uns 94 Prozent die Schulnoten 1 und 2 in der Gesamtzufriedenheit vergeben haben. Hier sollten wir am Ball bleiben und weiter an Breite gewinnen, was unsere Kundengruppen anbelangt. Auch in der Zusammenarbeit mit den Volksbanken Raiffeisenbanken soll es weitergehen.
Wie gelingt uns das?
Einerseits, indem wir unser Angebot gegenüber dem Kunden weiter ausbauen und unsere Prozesse noch effizienter gestalten. Außerdem, indem wir investieren, um noch kundenorientierter zu werden. Dazu gehört es, die verschiedenen Schnittstellen, die Kunden mit uns haben, zu bündeln und zu vereinheitlichen. Das Wichtigste ist aus meiner Sicht aber, dass wir die richtigen Menschen haben, die das Geschäft perfekt beherrschen. Nur, wenn wir weiterhin sehr gut ausgebildete und motivierte Kolleginnen und Kollegen haben und finden, können wir langfristig erfolgreich sein. Und das erreichen wir eben auch, indem wir ein attraktiver Arbeitgeber sind. Wir sind hier auf einem sehr guten Weg. Ich erlebe einen super Mannschaftsgeist.